Eigentlich ist der Bohnensack nur eine Stoffhülle aus strapazierfähigem Material, in dem sich ein rieselfähiges Material befindet. Damit kann man die Form des Sacks so ändern, dass die aufliegende Kamera unterschiedliche - stabile - Positionen einnimmt. Als rieselfähiges Material wird bei den käuflichen Produkten meist ein Kunststoffgranulat genommen, man kann aber auch Kichererbsen, weiße Bohnen, Linsen, Reis oder Ähnliches nehmen. Auch trockener Sand ist bedingt geeignet. Je feinkörniger das Material, desto starrer und schwerer wird der Sack. Falls man ein Material nicht direkt in den Sack füllen will, kann man es auch zur besseren Entnahme in 2 dünnen Plastiktüten in den Sack füllen. Ein weiterer Vorteil z.B. auf Fernreisen ist, dass man einfach nur die leere Hülle ohne Gewicht mit nimmt und dann vor Ort den Bohnensack füllt. So habe ich bei einer Kreuzfahrt den Restaurantleiter gefragt, ob er mir ein Kilo weiße Bohnen geben kann. (So einen Wunsch hatte er noch nie. Habe ich am Ende der Fahrt wieder zurückgebracht - aber hoffentlich nur zur Entsorgung). Man (oder auch heute wohl immer noch eher frau) kann so einen Bohnensack mit einer starken Nähmaschine, die auch strapazierfähigen Stoff nähen kann, auch selbst nähen (auf Dichtigkeit rüfen) und mit einem Klettverschluss versehen.
Man kann den Bohnensack als Stativ-Ersatz verwenden - braucht dazu aber natürlich immer ein Objekt zu Anbringung. Das kann eine Stuhl- oder Banklehne sein - oder der Gepäckträger eines Fahrrads. Durch die Plastizität (ähnlich wie Knetmasse) kann man die Kamera in begrenztem Maße auch richten.
Neben dem Ersatz des Bohnensacks als Stativ leistet er aber auch sehr gute Dienste beim Fotografieren im Nahbereich am Boden. Man legt dann die Kamera nicht direkt auf die schmutzige Erde, sondern auf den abwaschbaren Bohnensack. Dort kann man die Kamera in einem gewissen Umfang auch positionieren. Da die meisten Kameras heute ein Klappdisplay haben, muss man sich beim Betrachten auch nicht auf den Boden legen.